Kiefergelenkschmerzen (CMD) sind ein weit verbreitetes Syndrom. Wir suchen die Gründe und behandeln die Ursachen.

Zähneknirschen

70 bis 80 Prozent der Bevölkerung knirschen und pressen unbewusst Tagsüber und nachts. Wenn die Kaumuskulatur, das Kiefergelenk und der Zusammenbiß nicht optimal zusammen harmonieren – verursachen diese Beschwerden und Funktionsstörungen. Häufig treten die Beschwerden allerdings nicht nur dort auf, wo die Störung sitzt, sondern an anderen Stellen des Körpers: Viele Patienten klagen über Schmerzen im Rücken und Nacken, sie verspüren Spannungsschmerzen, Migräne oder entwickeln sogar Schwindelsyndrome und Tinitus (Ohrenpfeifen). Die gezielte Behandlung der funktionellen Probleme im Kiefer können wir als spezialisierter Zahnarzt Abhilfe schaffen. Wir arbeiten für das optimale Behandlungsergebnis mit Experten aus der Orthopädie, Ostheopathie, Feldenkrais und Physiotherapie zusammen.

Stress als Ursache für Zähneknirschen

Wenn der Mensch gestresst ist, versucht der Körper den Stress irgendwie abzubauen. Bewegung hilft dabei. Doch in den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass viele Menschen den Stress des Tages in der Nacht verarbeiten, indem sie mit den Zähnen knirschen und pressen. Inzwischen weiß man durch Studien, dass das Knirschen den Menschen dabei hilft, den Stress auf einer unbewussten Ebene abzubauen. Allerdings auf Kosten der Zähne. Die Betroffenen merken häufig lange Zeit nichts von dieser zerstörerischen Angewohnheit. Schließlich hören sie selber nicht, wie ihre Zähne in der Nacht aufeinander knirschen und mahlen. Doch wer morgens häufig wie gerädert aufwacht und am Frühstückstisch das Gefühl hat, dass es im Kiefer knackt und im Nacken schmerzt, sollte sich Rat bei einem Zahnarzt suchen, der sich mit der so genannten craniomandibulären Dysfunktion (CMD) auskennt.

Auswirkungen auf Zähne, Kauapparat und Muskulatur

Beim Zähneknirschen wirken enorme Kräfte auf die Zähne und den Kauapparat – bis zu 500 kg/cm2. immerhin ist der Kiefermuskel der stärkste Muskel im gesamten Körper! Wer des Nächtens mit den Zähnen knirscht, kann seine Zähne und des gesamten Kauapparat enorm schädigen. Herausgebissene Kronen und flach abgeriebene Zähnen können die Folge sein. Die Stellung der Zähne als auch die Stellung des Kiefergelenks verändert sich ungünstig. Nicht selten werden die Zähne durch das Knirschen auch extrem überempfindlich für Kälte und Hitze, weil sich der schützende Schmelz abschleift. Falls auch noch eine Fehlstellung der Zähne oder fehlerhafte Zahnkonstruktionen vorliegen, wird das gesamte System stark destabilisiert. Der Halteapparat – also Zahnfleisch und Kiefer – versuchen diese Belastung auszugleichen. Deshalb entstehen durch das Zähneknirschen häufig Verspannungen und Schmerzen in ganz anderen Regionen des Körpers: Im Rücken, Nacken oder Kopfbereich.

Diagnostik und Behandlung

Das Problem ist komplex und nur eine umfangreichen Diagnostik – die sogenannte Funktionsanalyse – kann die muskulären und gelenkspezifischen Störungen exakt beschreiben und analysieren. Im Rahmen der Diagnose werden die Muskeln des Patienten ebenso sorgfältig untersucht wie das Knirschverhalten und die Kiefergelenkbewegungen werden in einer dreidimensionalen Analyse exakt dargestellt. Auch hier arbeiten wir mit Experten aus anderen Disziplinen zusammen. Gemeinsam mit Orthopäden, Ostheopathen und Physiotherapeuten entwickeln eir im Netzwerk zusammen für Sie die beste Therapie. Als zahnmedizinische Therapie können beispielsweise eine gezielten Schienentherapie, eine Veränderung der Bisslage, Neuaufbau der Zähne  oder auch kieferorthopädische Maßnahmen möglich sein.

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